Pressemitteilung
Fünf bis zehn Prozent Fälschungen
Auf die Gefahren beim Kauf von Medikamenten im Internet oder im Ausland hat die Würzburger Professorin für pharmazeutische Chemie,
Ulrike Holzgrabe, hingewiesen.Fünf bis zehn Prozent aller Arzneimittel in Europa und den USA - auch die in Apotheken - seien gefälscht, sagte Holzgabe.
"Für den Patienten bergen sie die Gefahr, dass gar kein Wirkstoff enthalten ist", sagte die Pharmazeutin. "Bei Antibiotika ist das ganz schlecht.
Man würde im schlechtestens Fall an der Infektion sterben."
Oftmals enthielten Medikamente aus dem Internet auch zu wenig Wirkstoff. "Bei Herzmitteln ist es so, dass der Blutdruck dann nicht ausreichend gesenkt wird", erläuterte Holzgrabe.
Werde zu wenig Antibiotika eingenommen, entwickelten sich Bakterien "munter weiter". Auch Mittel ohne Wirkstoff könnten gefährlich sein.
Holzgrabe zufolge wird am häufigsten das Potenzmittel Viagra gefälscht. Aber auch Haarwuchsmittel und Muskelaufbau-Präparate aus dem Internet seien oft Plagiate.
"Grundsätzlich sind die Fälschungen heute so gut, dass man sie nur selten erkennt", sagte Holzgrabe. Dennoch sei der Kauf in der Apotheke sicherer als das Online-Geschäft.
Wer dennoch im Netz bestellen will, sollte bei den Webseiten auf ein Impressum achten. "Wenn eine Apotheke eine Belieferung macht von rezeptpflichtigen Medikamenten ohne Rezept, sollten die Alarmglocken schrillen", warnte Holzgrabe. jr/dpa